23.09.25
Airbag Rucksäcke: Elektronisch vs. Kartuschen-System – Welcher Lawinenrucksack passt zu dir?
Ein Lawinenrucksack gehört heute fast genauso selbstverständlich zur Freeride- oder Skitouren-Ausrüstung wie LVS-Gerät, Sonde und Schaufel. Der integrierte Airbag kann im Ernstfall den Unterschied machen, weil er dein Volumen vergrößert und die Chance erhöht, an der Schneeoberfläche zu bleiben. Viele fragen sich: Elektronischer Lawinenrucksack oder Kartuschen-System? Dieser Ratgeber erklärt dir die Unterschiede und hilft dir, die beste Wahl für deinen Einsatz zu treffen.
Grundlagen: Wie funktioniert ein Lawinenairbag?
Ein Lawinenairbag ist in den Lawinenrucksack integriert und wird über einen Auslösegriff am Träger aktiviert. Innerhalb weniger Sekunden füllt sich ein Airbag mit rund 150 bis 160 Litern Volumen. Dieser Effekt, oft auch als Paranuss-Effekt beschrieben, sorgt dafür, dass du im bewegten Schneegemisch weiter oben bleibst. Entscheidend ist, dass das System zuverlässig auslöst, schnell befüllt und sich nach einer Testauslösung wieder einsatzbereit machen lässt.
Systeme im Überblick
Kartuschen-System
Bei Kartuschen-Systemen wird der Airbag über eine Druckkartusche ausgelöst. Die Technik ist seit Jahren bewährt und robust. Allerdings ist pro Kartusche nur eine Auslösung möglich, für Training und Testen entstehen dadurch Folgekosten. Auf Flugreisen sind Kartuschen als Gefahrgut eingestuft, was zusätzliche Auflagen und Diskussionen am Flughafen bedeuten kann. Außerdem sind Kartuschensysteme tendenziell schwerer.
Elektronisches System
Elektronische Systeme arbeiten mit Superkondensatoren und einem leistungsstarken Gebläse. Sie kommen ohne Druckkartuschen aus, lassen sich mehrfach auslösen und sind dadurch ideal zum Üben. Die Superkondensatoren liefern ihre Leistung zuverlässig in einem breiten Temperaturbereich und sparen Gewicht. Für Flugreisen ergeben sich weniger Hürden, weil kein Gefahrgut mitgeführt wird.
Elektronisch vs. Kartusche: Der direkte Vergleich
Die folgende Tabelle zeigt dir die wichtigsten Unterschiede zwischen elektronischen und Kartuschensystemen:
| Kriterium | Kartusche | Elektronisch |
|---|---|---|
| Gewicht | Eher schwer | Sehr leicht |
| Bedienbar |
Nur 1 Auslösung pro Tour | Mehrfach möglich |
| Reisen | Problematisch (Gefahrgut) | Kein Problem (kein Gefahrgut) |
| Temperatur |
Funktioniert, aber abhängig von Handling | Sehr stabil bei -30 bis +50°C |
| Nachhaltigkeit | Kartuschen müssen ersetzt werden | Keine Verbrauchsmaterialien nötig |
| Kosten |
Günstigere Anschaffung |
Höhere Anschaffung |
Die Systeme und Marken im Detail
Alpride E2 in Scott, Osprey und POC
Das Alpride E2 ist eines der führenden elektronischen Airbag-Systeme. Es wird von Marken wie Scott, Osprey und POC verbaut. Scott steht für sportliche, robuste Modelle, Osprey bietet leichte Tourenrucksäcke mit viel Komfort und POC kombiniert Freeride-Design mit Sicherheit. Gemeinsam punkten sie mit geringem Gewicht, mehrfacher Auslösbarkeit und einfacher Handhabung.
Ortovox LiTRIC
Ortovox setzt mit dem LiTRIC-System auf ein modulares Konzept: eine Rückenplatte mit Airbag wird mit verschiedenen Packsäcken kombiniert. Damit bist du flexibel – von kurzen Freeride-Tagen bis hin zu mehrtägigen Skitouren. Das System ist leicht, zuverlässig und sehr komfortabel zu tragen.
Fazit: Die Zukunft ist elektronisch
Elektronische Lawinenrucksäcke sind leicht, mehrfach auslösbar, unkompliziert auf Reisen und nachhaltig. Marken wie Osprey, Ortovox, POC und Scott bieten moderne Modelle mit den Systemen Alpride E2 und LiTRIC an. Wenn du neu kaufst, ist ein elektronisches System die beste Wahl.
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